Frohe Weihnachten!
Liebe Patienten!
Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Die Praxis bleibt bis 8. Jänner geschlossen – Sie können mich bis dahin nur per Mail erreichen.
Erholsame Feiertage!
Liebe Patienten!
Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Die Praxis bleibt bis 8. Jänner geschlossen – Sie können mich bis dahin nur per Mail erreichen.
Erholsame Feiertage!
Liebe Patienten!
Dieses Jahr werde ich in der zweiten August Woche (8.8.-15.8.) auf Urlaub sein.
D.h. die Praxis bleibt während dieser Zeit geschlossen – Sie können mich allerdings per Mail erreichen.
Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Sommer!
Liebe Patienten!
Ich wünsche Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Ich werde bis 9. Jänner auf Urlaub sein und bin während dieser Zeit nur per Mail erreichbar.
Eine schöne Zeit bis dahin!
Aufgrund der großen Nachfrage habe ich mich entschlossen, meine Praxiszeiten für Sie zu erweitern!
Ab Oktober können Sie auch für Montag Nachmittag zwischen 15 und 22 Uhr Termine bei mir vereinbaren (Mittwochs 8-22 Uhr bleibt unverändert).
Eine Aktualisierung des Online-Kalenders folgt in Kürze!
Rituale bestimmen unseren Alltag von morgens bis zum Abend, wochentags und am Wochenende. Viele Rituale sind sogar wichtig. Sie helfen dabei, in die Vielfalt des Lebens eine kleine persönliche Ordnung zu bringen und das Alltagsleben zu bewältigen.
Ulrike Demal, Verhaltenstherapeutin, Wien: „Rituale erleichtern das Leben. Das weiß man aus der Kindererziehung, dass Rituale – immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen – beruhigend wirken, Sicherheit geben, Stabilität geben, Struktur geben.“Manchmal artet die Ordnungsliebe in Perfektionismus aus. Aber auch das ist normal. In manchen Berufen kann Perfektionismus sogar von Vorteil sein.
Ulrike Demal: „Perfektionismus, das ist eine Persönlichkeitseigenschaft, die kann durchaus das Leben erleichtern. Und wenn jemand mit Perfektionismus, zum Beispiel beruflich eine Nische findet, angenommen Buchhalter oder in der Computerwelt irgendwo gut unterkommt, dann ist das etwas, was von Vorteil ist.“
Problematisch wird es erst dann, wenn zwanghaftes Verhalten keine Funktion mehr hat. Menschen, die stundenlang nicht von der Haustüre wegkommen, weil sie immer wieder kontrollieren müssen, ob diese verschlossen ist, oder ob Gas und Licht abgeschaltet sind, die ständig alles zählen müssen oder nie damit fertig werden eine angemessene Ordnung für Bücher, Bleistifte oder andere Gegenstände zu finden, oder Menschen, die drei Stück Seife am Tag verbrauchen, weil sie sich zwanghaft waschen müssen, diese Menschen haben kaum noch Chancen, einem geregelten Leben nachzugehen.
Manche Zwangskranke schädigen sich selbst. Etwa wenn sie sich Haare ausreißen, bis große kahle Stellen entstehen oder wenn sie ständig an ihrer Haut drücken und kratzen müssen. Viele Zwängler enden im sozialen Out. Dazu gehören auch solche, die alles sammeln, aus Angst sie könnte es später einmal brauchen. Sie leiden am sogenannten Messie-Syndrom.
Ulrike Demal: „Trauer, Schmerz, Ekel, Aggression, Schuldgefühle, das sind Gefühle, die quasi weggezwängelt werden. Bevor es noch zu dem schmerzhaften Erleben dieser Emotion kommt, setzt der Zwang ein. Es ist somit eine vollkommen andere Erlebnisebene vorhanden, und über den Zwang wird der Zugang zu den Emotionen versperrt, ist nicht mehr da.“
Auch Gedanken können Inhalt einer Zwangsstörung sein. Wie die Melodie bei einem Ohrwurm, quälen den Zwangskranken immer wieder die gleichen Zweifel oder Ängste. Zwangskrankheiten beginnen meist um das 20. Lebensjahr. Quer durch alle sozialen Schichten und Kulturen kann es jeden treffen. Der Grund für die Zwangshandlungen liegt im Gehirn. Das Zusammenspiel verschiedener Gehirnareale – sogenannte Regelkreise – ist außer Kontrolle geraten:
Martin Aigner, Psychiatrie Med. Univ., Wien:
„Zwangsstörungen werden durch ein Gemisch von biologischen Faktoren, psychosozialen Faktoren ausgelöst, auf der einen Seite kann es sein, dass diese Hirnkreise nach Infektionen oder nach schweren Belastungen überaktiv werden und diese überaktiven Regelkreise sind es, die dann parallel mit einem starken Drang, dieses Zwangsverhalten durchzuführen, einhergehen.“Behandelt werden Zwänge mit der sogenannte Expositionstherapie. Die Therapeutin macht alles vor. Ein Patient mit unkontrollierbarem Waschzwang soll genau die Dinge angreifen, vor denen er sich fürchtet. Bei diesem Patienten waren das bereits nahezu alle Dinge, mit denen er in Berührung kam. Ganz besonders aber alle Arten von Reinigungsmitteln. Schließlich soll der Patient mit seinen ungewaschenen Händen etwas essen.
Ulrike Demal: „Verändert sich jetzt etwas in ihrer Anspannung?“
Patient: „Naja, es beginnt jetzt starker Druck auf der Brust, ich krieg irgendwie nicht gescheit Luft, es wird ganz heiß.“
Wie die meisten Zwangskranken, hat auch dieser Patient rund sieben Jahre versucht, seinen Zwang zu verbergen und erst nach dem Verlust seines Jobs therapeutische Hilfe gesucht. Die Therapie normalisiert die Gehirnaktivität. Der Widerholungsdrang lässt nach.
Manchmal entwickeln schon Kinder kleine Zwänge. Diese sogenannten Tics sind unwillkürliche, rasche und abrupte Bewegungen oder Laute. Sie werden in der Pubertät manchmal noch schlimmer. Meist aber vergehen sie von selbst. So lange sie das Leben des Kindes nicht stören, müssen sich Eltern keine Sorgen machen. Oft hilf es schon, einfach einmal miteinander zu reden.
tv.orf.at – 23.08.2016
Brötchen kaufen oder einen Arzttermin machen – schon solche Situationen lösen bei manchen Menschen Ängste aus. Die Sorge, sich vor anderen zu blamieren oder unangenehm aufzufallen, bestimmt bei Sozialer Angst den Alltag. Eine Betroffene erzählt, wie drastisch sich das auf ihr Leben auswirkte.
Schwitzen, Zittern, Schwindel – wenn die Angst kommt, will sie nur noch weg. Sabine Krüger (Name geändert) leidet an Sozialer Angst. „Als es sehr schlimm war, habe ich mich noch nicht mal mehr in den Hörsaal getraut“, sagt die junge Frau. „Ich fühle mich dann manchmal wie gelähmt.“
Ihre Reaktionsfähigkeit ist auch eingeschränkt. Sabine Krüger ist damit eine von etwa drei Millionen Betroffenen in Deutschland. „Soziale Angst ist die Angst, sich in Situationen mit anderen Menschen übermäßig zu blamieren, wenn man mit jemandem sprechen muss, wenn man einen Vortrag hält oder auch wenn man in der Öffentlichkeit isst oder trinkt“, erklärt Ulrich Stangier, Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Goethe-Universität Frankfurt.Soziale Angststörungen beginnen meist im Jugendalter: „Wir können einen Anstieg beobachten, wenn Kinder in die Pubertät kommen und sich langsam aus der Familie lösen. Der Kontakt mit Gleichaltrigen und somit weniger vertrauten Personen ist dann häufiger und kann verunsichern. Aber auch schon Kinder im Kindergarten können betroffen sein“, erklärt Silvia Schneider, Professorin für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie an der Ruhr-Universität Bochum.
„Anders als einfach nur schüchterne Menschen, sind Betroffene von Sozialer Angst extrem in ihrer Interaktion mit anderen Menschen eingeschränkt“, sagt Schneider. Zudem sei die Angst kein kurzfristiges Phänomen, sondern über einen längeren Zeitraum präsent.
Sabine brach den Kontakt zur Familie ab.
Mit Beginn des Studiums erreichen die Ängste von Sabine Krüger ihren Höhepunkt. Sie geht nicht mehr zu ihren Vorlesungen, sie traut sich nicht, mit ihren Professoren zu sprechen, und auch den Kontakt zur eigenen Familie pflegt sie kaum noch. Eine Beratungsstelle ihrer Universität rät ihr zu einer Therapie.
Den Mut, diesen Schritt zu gehen, hat sie jedoch erst später. Über Internetforen findet sie andere Betroffene. Gemeinsam gründen sie eine Selbsthilfegruppe: „Es hat mir sehr geholfen mit anderen zu sprechen, die einen verstehen. Niemand verurteilt einen. So hat sich nicht nur Vertrauen aufgebaut, es haben sich auch echte Freundschaften entwickelt“, sagt sie heute.
In der Behandlung zeigt die kognitive Verhaltenstherapie die besten Ergebnisse. Die Betroffenen sollen Stück für Stück Fähigkeiten erlernen, mit denen sie schwierige Situationen meistern können.
In den meisten Fällen haben die Ängste über die Lebenszeit einen schwankenden Verlauf. „Immer zu Beginn von neuen Lebensphasen können sie stärker werden, zum Beispiel beim Berufseinstieg“, so Stangier.Heute sagt sie: „Ich habe gelernt, mich meinen Ängsten zu stellen“
Sabine Krüger findet nach ihrem Abschluss schnell einen Job. Ihre Arbeit bringt es jedoch mit sich, sich ständig vor den Kollegen erklären zu müssen. Ihr wird auf der Arbeit übel, sie zweifelt an ihren Fähigkeiten. „Schon nach wenigen Wochen wollte ich wieder kündigen.“
Eine Kollegin bemerkt ihr Problem und geht auf sie zu: „Sie hat mich aufgebaut, mir Mut gemacht. Heute ist sie eine gute Freundin.“ Mittlerweile hat sie sich gut in ihr Team eingefunden. Auch ihr Chef zeigt Verständnis, eine Sonderbehandlung gibt es jedoch nicht. Das würde sie selbst auch nicht wollen.
Sie belegt zudem Kurse, in denen Rhetorik, Körpersprache und Selbstvertrauen trainiert werden. Heute sagt sie: „Ich versuche Situationen, vor denen ich Angst habe, nicht mehr zu meiden. Ich habe gelernt, mich meinen Ängsten zu stellen.“
Schlafstörungen – Die kognitive Verhaltenstherapie
Die kognitive Verhaltenstherapie empfehlen US-amerikanische Ärzte als First-Line-Behandlung für erwachsene Patienten mit chronischen Schlafstörungen. Erst wenn die nicht-medikamentöse Therapie keinen Erfolg bringt, könnten Arzneimittel in Absprache mit dem Betroffenen und nach Aufklärung über Kosten, Nutzen und Risiken der Präparate ergänzend für kurze Zeit zum Einsatz kommen. Das halten die Experten des American College of Physicians (ACP) erstmals in einer Leitlinie fest, die jetzt im Fachjournal «Annals of Internal Medicine» erschien.
Aus Sicht von ACP-Präsident Dr. Wayne Riley haben die Wirkstoffe, die bei Schlafstörungen angewendet werden, schlichtweg zu viele Nebenwirkungen. «Obwohl es bislang keinen direkten Vergleich gibt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die kognitive Verhaltenstherapie weniger schädlich ist als die medikamentöse Behandlung», sagte er. In der neuen Leitlinie erhält sie daher klar den Vorzug vor der Pharmakotherapie.
Das Konzept umfasst eine Vielzahl verschiedener Methoden wie etwa Schlafrestriktion, Aufklärung zur richtigen Schlafhygiene und die Stimulus-Kontroll-Technik. Die Patienten könnten sich in Einzel- und Gruppentherapien, telefon- und webbasierten Modulen oder mittels Selbsthilfebüchern schulen lassen, so die ACP-Spezialisten. «Medikamente sollten im Idealfall nicht länger als vier bis fünf Wochen angewendet werden. Anschließend sollte der Patient in der Lage sein, die Schlaflosigkeit mit den erlernten Fähigkeiten langfristig in den Griff zu bekommen», sagte Riley. Andernfalls müsse der Arzt andere, behandelbare Erkrankungen als Ursache für die Insomnie in Betracht ziehen. Das könnten etwa Depressionen, eine vergrößerte Prostata, der Missbrauch von Arznei- und Suchtmitteln, Schlafapnoe oder das Restless-Legs-Syndrom sein.
Quelle: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=63292
Zahnarztangst sitzt im Innersten des Gehirns, in der Amygdala. Mit Verhaltenstherapie und verständnisvollen Ärzten lässt sie sich in den Griff bekommen. Die Hände schweißnass, das Herz rast, Luftnot: Bei manchen Menschen löst der Gedanke an den Zahnarztbesuch solche Reaktionen aus – sie haben Zahnarztangst. Vermutlich sind bis zu zehn Prozent der Bevölkerung davon betroffen. „Sie meiden den Zahnarzt, wenn irgend möglich“, sagt Michael Rufer, Professor für Psychosoziale Medizin am Uni-Spital in Zürich. „Das kann schlimme Folgen haben: Karies, Parodontitis und Zahnverlust. Hinzu kommt, dass die Leute sich wegen ihrer hässlichen Zähne von ihren Mitmenschen zurückziehen.“ Die Neigung zur Zahnarztangst scheint bei einem Teil der Betroffenen angeboren zu sein. Teilweise aber auch erworben, etwa durch Erlebnisse in der Kindheit, bei denen man sich „hilflos und allein gefühlt hat“, sagt Rufer. Auch allgemeiner psychischer Stress kann Zahnarztangst auslösen. Irgendwann beginnt ein Teufelskreis: Durch die Angst vermeidet man Zahnarztbesuche, man schämt sich wegen seiner schlechten Zähne, das Selbstbewusstsein sinkt. „Solche Patienten fühlen sich klein und schwach, und die Angst wird immer größer“, sagt Rufer. „Besser darauf eingehen“ Dieter Busenlechner, Zahnarzt am eben eröffneten Sleep-and-Smile-Zentrum in Wien, hatte schon oft mit Angstpatienten zu tun. „Oft sagen sie es bereits am Telefon, spätestens, wenn sie ins Behandlungszimmer kommen“, erzählt er. „Ich bin froh, wenn sie so offen darüber reden, denn dann kann ich besser darauf eingehen.“ Aus Angst vor Spritzen würden manche Wurzelbehandlungen oder Zahnentfernungen ohne Spritze über sich ergehen lassen oder jede Behandlung verweigern. In extremen Fällen entwickeln Patienten beim Zahnarzt Herzrasen, Todesangst oder das Gefühl, ohnmächtig zu werden. Da lehnen Patienten dann jede Behandlung ab, sagt Psychologe Rufer. Entscheidend für das Erleben von Furcht ist die Amygdala, ein Bereich im Inneren des Gehirns. Irgendwann hat das Hirn „gelernt“, überempfindlich auf den Zahnarztbesuch zu reagieren. „Wenn wir eine Situation als gefährlich bewerten – auch wenn sie das, wie beim Zahnarzt, nicht ist -, gelangt diese Information blitzschnell an die Amygdala“, erklärt der Psychologe. „Daraufhin werden Stresshormone ausgeschüttet, die die typischen Angstsymptome auslösen.“ Eine Psychotherapie kann die überschießende Angstreaktion verändern. Am effektivsten habe sich die kognitive Verhaltenstherapie erwiesen. Wichtig sei die sogenannte Exposition.“Man muss sich der Angst so lange aussetzen, bis sie nachlässt“, erklärt Rufer. „Nur so lernt das Gehirn, nicht mehr mit überschießender Angst zu reagieren.“ Entlastung erleben Rufer hat schon öfter erlebt, wie sich das für Betroffene anfühlt. Sie erleben, wie sich Panik verändert, wie sie nachlässt und wie dieses Nachlassen überraschend ist. Oft dauert dieser Prozess nicht länger als 15 Minuten. „Erleben die Patienten, dass die Angst zurückgeht, auch wenn sie nicht aus dem Sprechzimmer laufen, sind sie total erleichtert und stolz, es geschafft zu haben“, sagt Rufer. Auch wenn Zahnarztpaniker am eigenen Leib erleben, dass sie bei einer Spritze nicht ohnmächtig werden, ist das ein Erfolg. Wenn traumatische Ereignisse aus der Vergangenheit eine Rolle spielen, dann ist das Sich-der-Angst-Aussetzen wirkungsvoll. In der Psychotherapie lernten Patienten, frühere traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Auch Perfektionismus kann ein Grund für Zahnarztangst sein. „Patienten wollen die Angst verstecken, schämen sich dafür.“ Wer ohne psychotherapeutische Begleitung die Angst bewältigen will, sollte seine Gedanken und jegliche Gefühle zulassen, sämtliche Körperreaktionen Aufmerksamkeit schenken und schriftlich festhalten. Am besten, man zeigt die Aufzeichnungen dann einem Zahnarzt. Angewandte Entspannung Eine Besonderheit bei Ängsten vor Spritzen ist im Unterschied zu anderen Angststörungen, dass die Patienten tatsächlich ohnmächtig werden können. Deshalb bringt Rufer diesen Leuten vor der Exposition die angewandte Entspannung bei: Patienten werden aufgefordert, verschiedene Muskeln für mehrere Sekunden anzuspannen. Das erhöht den Blutdruck und verhindert eine Ohnmacht. Oft würden aber auch schon einfühlsame Worte helfen, erzählt Zahnarzt Busenlechner, und die Angst seiner Patienten lässt nach: „Die Betroffenen fühlen sich ernst genommen – das ist enorm wichtig.“ Sein Prinzip: Erzählen – Zeigen – Machen. Zuerst erklärt er ausführlich, wie der Eingriff ablaufen wird, dann zeigt er den Patienten die Instrumente, und später fängt er mit der Behandlung an. Manchmal macht er nur eine vorsichtige Mundhygiene und den eigentlichen Eingriff dann beim nächsten Termin. Hypnose, Lachgas oder entspannend wirkende Medikamente setzt er ein, wenn die Angst zu groß ist. „Es gibt ja nicht nur Menschen mit Zahnarztangst“, sagt Busenlechner. „Wir sind einfühlsam, davon können nicht nur die Zähne profitieren, sondern auch die Psyche.“ (Felicitas Witte, 12.6.2016) – derstandard.at/2000038665786/Mund-auf-Angst-an
PITTSBURGH/USA. Da viele Depressionen im Jugendalter beginnen, aber häufig noch subklinisch verlaufen, sind Jugendliche eigentlich eine gute Zielgruppe für Präventionsprogramme.
Das haben sich auch Psychiater um Dr. David Brent von der Pittsburgh University gedacht und vor einigen Jahren ein solches Programm mit kognitiver Verhaltenstherapie (KVT) aufgelegt (Brent DA et al. JAMA Psychiatry 2015;72:1110-8).
Sie konnten damit die Depressionsinzidenz über drei Jahre hinweg deutlich senken. Wie jetzt eine Nachuntersuchung ergab, hing der Erfolg aber davon ab, ob die Eltern der Probanden zu Studienbeginn ebenfalls an Depressionen litten oder nicht.
An der Studie waren 316 Teenies im Alter von 13 bis 17 Jahren beteiligt. Alle hatten mindestens ein Elternteil mit einer Depressionshistorie.
Als weitere Voraussetzung mussten bei den Jugendlichen bereits erste depressive Episoden aufgetreten sein oder sie sollten aktuell subklinische Symptome zeigen. Jugendliche mit einer Major-Depression oder anderen psychischen Störungen bei Studienbeginn wurden ausgeschlossen.
Entscheidend sind die Eltern
Alle jugendlichen Teilnehmer bekamen die übliche medizinische Versorgung, die Hälfte wurde zusätzlich in das Präventionsprogramm aufgenommen und erhielt über zwei Monate hinweg jede Woche eine 90 Minuten dauernde Sitzung mit kognitiver Verhaltenstherapie.
Dabei lagen die Schwerpunkte auf kognitiver Restrukturierung und Problemlösestrategien, die mit praxisnahen Beispielen eingeübt wurden. Anschließend konnten die Teilnehmer des Präventionsprogramms über ein halbes Jahr hinweg jeden Monat an einer Auffrischsitzung teilnehmen.
Nach im Schnitt 75 Monaten Nachbeobachtungszeit – also etwas mehr als sechs Jahren – ließen sich noch 88 Prozent der Teilnehmer aufspüren und befragen. Depressionen wurden mit dem Longitudinal Interval Follow-up Evaluation (LIFE) erfasst.
Dabei geben die Teilnehmer an, wie häufig sie seit der letzten Befragung depressive Symptome hatten und wie schwer diese waren. Die Assessments erfolgten zu Beginn noch häufig (nach 3, 9 und 21 Monaten), danach aber nur noch selten (nach 33 und 75 Monaten).
Die Ergebnisse: Über sechs Jahre hinweg war die Depressionsinzidenz in beiden Gruppen relativ hoch: 62 Prozent mit KVT und 71 Prozent ohne, wobei der Unterschied nicht signifikant war.
Unter Berücksichtigung einer Reihe von Begleitfaktoren wie Alter, Geschlecht und Wohnort erkrankten die Personen in der KVT-Gruppe aber signifikant seltener (- 29 Prozent) an einer Depression als Teilnehmer der Kontrollgruppe. Es profitierten allerdings nur diejenigen, deren Eltern zum Studienbeginn keine depressive Episode hatten – das waren rund 55 Prozent.
In dieser Gruppe mit nicht depressiven Eltern war die Depressionsinzidenz der Jugendlichen in der KVT-Gruppe um fast die Hälfte geringer. Am größten war der Effekt in den ersten neun Monaten mit einer um 73 Prozent reduzierten Depressionsinzidenz in der KVT-Gruppe.
Zusätzliche Booster-Sitzungen
Dagegen gab es praktisch keine Unterschiede bei Teilnehmern mit einem depressiven Elternteil zu Studienbeginn: Von ihnen entwickelten jeweils rund 70 Prozent im Lauf der sechs Jahre eine Depression.
Und selbst in den ersten Monaten brachte eine kognitive Verhaltenstherapie bei den Jugendlichen nichts – ganz im Gegenteil, in der KVT-Gruppe gab es sogar mehr Depressive (+ 35 Prozent) als in der Kontrollgruppe, allerdings war diese Differenz ebenfalls nicht signifikant.
Der deutlichste Effekt der KVT zeigte sich in den ersten neun Monaten nach Studienbeginn – solange also noch Booster-Sitzungen stattfanden. Danach gab es in den Gruppen mit und ohne KVT praktisch keine Unterschiede mehr bei den neu auftretenden Depressionen.
Dies spreche laut den Autoren dafür, Booster-Sitzungen über einen längeren Zeitraum anzubieten.Quelle: Ärzte Zeitung für Neurologen/Psychiater, 02.05.2016 http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/depressionen/article/901212/jugendlichen-verhaltenstherapie-praevention-wirkt.html